Schritt für Schritt werden, der "Ich-bin"

wahrhafter Mensch werden - bewusst und frei wachsen - Neues im Leben erschaffen

Über das Osterereignis auf dem Entwicklungsweg von uns Menschen.

Der Impuls zum selbstbewussten freien Menschen.



Das Osterfest und seine Feiertage erwarten uns, und in diesem Blog möchte ich schildern, wie das Osterereignis uns Menschen wieder einen Schritt weiterbrachte in unserer Entwicklung. Ich werde noch darüber schreiben, warum es dabei auf den Namen des Christus gar nicht ankommt.  Es geht auch nicht um Kirche, Religion oder Glaube, sondern es geht um das Erkennen und Erleben einer geistigen Kraft.

walking The walk  beruht auf dem Verständnis des Geistigen als einer Kraft, die den gesamten Kosmos durchpulst. Diese geistige Kraft ist so etwas wie der "Architekt" der Welt, der Gestalter. Es ist die Kraft, sie sich in aller Welt kundgibt und der Name für diese geistige Kraft ist "Christus".

Aber das ist nur ein Name! Selbst in aller Tiefe zu erkennen und zu erleben, was diese geistige Kraft wirklich ist, darauf kommt es an.

Somit ist dieser Blog frei von Glaube und Religionsbekenntnis.

Was bedeutet das Christus Wesen, als geistige Kraft, und sein Wirken eigentlich für den Entwicklungsweg von uns Menschen?

Der Christus ist derjenige, der den Impuls des selbstbewussten freien menschlichen Wesens bringt, so dass die Menschen, jeder als einzelnes Wesen, empfinden können das “Ich-bin.”


Und das ist die Voraussetzung für die wahre Liebe, die vom freien Ich zum freien Ich geht.


Dieses Verständnis herzustellen, war übrigens die eigentliche Mission von Rudolf Steiner. Er gibt ein neues, tieferes Christusverständnis und Christus Erleben (nicht Glauben). Dieses steht auch im Zentrum der Anthroposophie, und die Bereiche der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, die Waldorfpädagogik und die anthroposophische Medizin sind alle als eine “Begleiterscheinung” seines Wirkens zu sehen, die aus den Bitten der Menschen entstanden ist, die zu Lebzeiten an ihn herangetreten sind.


Rudolf Steiner sagt, dass das Verständnis des Christus Wesens im Grunde völlige Religionsfreiheit für die Menschen erfordere. Unabhängig von spirituellen oder religiösen Überzeugungen solle das wahre Christentum absolute Religionsfreiheit möglich machen. Denn auf den Namen des Christus komme es gar nicht an, sondern auf das, was durch diese geistige Wesenheit in den Entwicklungsweg des Menschen eingeflossen ist. Nur darum gehe es.

Rudolf Steiner hat sich immer als “Geistesforscher” bezeichnet und was er genau tat und wie seine Texte zu lesen sind, habe ich in meinem Blog “Über das lebendige Lesen und Denken” beschrieben.

Was Rudolf Steiner tat: er sah hellsichtig die göttlich-geistig schaffenden Kräfte und Wesenheiten, die hinter der physischen Welt wirken. Und als er sich mit den Evangelien beschäftigt hat, glich er sie ab mit dem, was er in der geistigen Welt sah.


Wenn Rudolf Steiner über die Evangelien schreibt oder spricht, dann handelt es sich also nicht um ein theoretisches Erklären oder abstraktes begriffliches Auseinandersetzen. Sondern er bringt selbst das schon mit, was er in den Evangelien dann findet, und kann so ihren wahren Wert erkennen. Er erkennt in ihnen, was er zuvor selbständig hellsichtig gesehen hat, und legt nichts hinein, was nicht drin ist.


Was ist das Christus Wesen?

Es ist ein höchstes geistiges Wesen, das den gesamten Kosmos durchpulst. Als Urquelle der Schöpfung repräsentiert es das Sohnesprinzip der Gottheit. Es ist das schöpferische Wort, der Logos im Anfange. Die Begegnung und das Schauen des Christus Wesen beschreibt Rudolf Steiner so:

“Der Christus zeigt sich ihm als das ‘große menschliche Erdenvorbild’.
Wie (…) das Christus-Wesen in die Erdenentwicklung eingegriffen hat und wie es nun weiter wirkt innerhalb dieser Erdenentwicklung, das wird (…) eine selbsterlebte Erkenntnis.”
[vgl. Steiner, Rudolf (2020): Die Geheimwissenschaft im Umriss. Basel 12. Auflage, S. 330].


Das innerste Wesen des Christus selbst ist beschrieben im Evangelium nach Johannes.

Die “tiefsten Geheimnisse der geistigen Welt sind der Menschheit gegeben in einem Buche”
[vgl. Steiner, Rudolf (2016): Das Johannes-Evangelium. Basel 5. Auflage, S. 15].

Und dieses Buch ist das Johannes-Evangelium. Es ist das tiefste der Evangelien, geschrieben aus einer unmittelbaren göttlichen Offenbarung (und von diesen Texten gibt es weniger, als man meint).


Das Christus Wesen in seiner geistigen Tiefe zu erkennen und zu erleben (nicht daran zu glauben), das ist also die eigentliche Mission der Anthroposophie.

Das Osterereignis, der Kreuzestod des Jesus von Nazareth und seine Auferstehung, ist verbunden mit der ganzen Evolution der Erde. Dieses Ereignis geschah, um die Menschheit wieder einen Schritt weiterzubringen in ihrer Entwicklung.


Wer war Jesus von Nazareth?

Er war ein sehr hochentwickelter Mensch, der bis zu seinem 30. Lebensjahr seinen Leib vorbereitet hat, das Christus Wesen, also einen Gott, in sich aufzunehmen. Das geschah dann bei der Taufe im Jordan im 30. Lebensjahr des Jesus von Nazareth: das “Ich” des Jesus tritt heraus aus dem Leib und macht diesen Platz frei für das “Ich” des Christus. Dieses Christus-Ich wirkte von nun an für drei Jahre im Leib des Jesus von Nazareth.

Wir sprechen seit der Jordan Taufe also vom “Christus im Jesus.” Der Christus spricht aus dem Jesus Körper in den drei Jahren hindurch bis zum Kreuzestod.

Ein Gott hat sich also in einem Menschen verkörpert, um für drei Jahre in einem Menschenleib unter den Menschen zu leben und zu wirken. Und er hat durch sein Kommen der Menschheit einen entscheidenden Impuls für die Entwicklung gegeben.


Rudolf Steiner sagt, dass man den Christus nicht verstehe, wenn man glaube, in den Lehren sei die Hauptsache. Denn die größte Tat des Christus war diejenige, die mit dem Tod endete, war der Tod. Die Wirkung dieser Tat ist es, worauf es ankommt. Durch die Tat des Todes hat der Christus sich mit der Erde verbunden und wirkt seit der Kreuzigung aus dem Zentrum der Erde. Er lässt seine Kraft und seine Impulse von der Erde aus in die Menschheitsentwicklung einfließen. Er ist der Geist der Erde geworden.

Das Seelisch-Geistige der Erde, das ist der Christus.

Und wenn sich ein menschliches Ich mit dem Christus verbindet, dann nimmt es keine Lehre in sich auf, sondern diese Realität, also eine göttliche Kraft.

Aber der Mensch kann die Christus-Kraft nur in Freiheit, freiwillig, aufnehmen und dies ist dem Menschen dadurch möglich geworden, dass der Christus im Körper des Jesus auf der Erde Mensch geworden ist und sich mit der Erde verbunden hat. Im Moment des Todes am Kreuz starb der Jesus von Nazareth, aber geboren wurde in diesem Augenblick die geistige Kraft, die sich mit der ganzen Erde verbunden hat.


Was ist der große Entwicklungsimpuls, den der Christus der Menschheit gebracht hat, als er sich mit der Erde verband?

Er ist der Bringer und Impulsgeber des selbstbewussten freien Menschen, des “Ich-bin.”

Der Christus gab zu Ostern jenen Impuls in die Erde, der die Menschen weiter brachte in ihrer Entwicklung, denn er hat die Bedeutung des “Ich-bin” in die Welt gebracht.

Diesen zentralen Aspekt vertiefe ich dann in dem Blog zum Osterfest.


Wenn Fragen bei Dir entstanden sind, kontaktiere mich gerne und wir gehen ein Stück gemeinsam.